Innovationsallianz Baden-Württemberg

Vordenker und Forschungspartner der Wirtschaft

Die Innovationsallianz Baden-Württemberg ist ein Bündnis von zwölf außeruniversitären wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen. Sie ist Vordenker und Forschungspartner der Wirtschaft und stellt ein wichtiges Instrument der Forschungs-und Technologiepolitik des Landes dar. Die Institute der innBW orientieren sich an den Zukunftsfeldern des Landes, sind Trendsetter und arbeiten Hand in Hand mit Unternehmen.

Hauptaufgabe ist der Transfer von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung, zum Beispiel an Universitäten, in marktreife Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. 2013 haben die innBW-Institute mit insgesamt knapp 1.200 Mitarbeitern rund 2.500 FuE-Projekte für die Wirtschaft umgesetzt. Mehr als 55 Prozent kamen kleinen und mittelständischen Firmen zugute. Gleichzeitig betreibt die innBW mit staatlichen Fördermitteln umfangreiche Vorlaufforschung. Auf der Grundlage des Mittelstandsfördergesetzes unterstützt das Land die Institute mit durchschnittlich 20 Prozent der Institutshaushalte.

Verbundprojekte

Die innBW bearbeitet jährlich ca. 500 öffentlich geförderte Verbundprojekte; 80 Prozent davon mit Unternehmen. Im Rahmen dieser Projekte werden mit arbeitsteiligen Kooperationen von mehreren Forschungspartnern und / oder Industriepartnern neues Wissen, neue Technologien, Verfahren, Produkte und Dienstleistungen entwickelt. Schwerpunktthemen sind die Wachstumsfelder in Baden-Württemberg. Die Größe der jeweiligen Projekte und ihre interne Organisation sind abhängig vom jeweiligen Themenbereich und von den Anforderungen der Aufgaben bzw. Ziele und können von relativ kleinen Forschungsprojekten bis hin zu sehr großen integrierten Projektkonsortien reichen. Die Ergebnisse sind in der Regel öffentlich zugänglich. Häufig arbeiten – wie beispielsweise in dem weiter unten dargestellten Projekt KonKaMis – mehrere innBW-Institute in einem Verbundprojekt mit. Kooperationen mit den fu?hrenden Instituten auf nationaler und europäischer Ebene sind an der Tagesordnung. So wurde beispielsweise ein Sehchip fu?r Blinde in Kooperation der innBW-Institute NMI und IMS CHIPS mit der Universitätsaugenklinik Tübingen und der Retina Implant AG entwickelt und zugelassen.

Auftragsforschung

2013 hat die innBW im Rahmen der Auftragsforschung insgesamt rund 2.500 Industrieaufträge bearbeitet. Hierbei gibt der Auftraggeber und Sponsor die Ziele vor. Die Forschungsresultate sind dem Auftraggeber vorbehalten. Die Publikations-, Schutz-, Urheber-, Nutzungs- und sonstigen Verwertungsrechte werden in vertraglich festgelegter Weise geteilt. Kennzeichnend ist ein Verhältnis von Leistung und Gegenleistung. Zur finanziellen Förderung der Projekte empfiehlt die innBW kleinen und mittleren Unternehmen häufig Innovationsgutscheine. Dies erleichtert vielen Unternehmen den Einstieg in die Auftragsforschung und fördert damit direkt die Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen. Im Rahmen der Auftragsforschung wurde beispielsweise am ITV Denkendorf ein textiler Gleitschutz fu?r die RUDGruppe, dem weltmarktfu?hrenden Hersteller fu?r Reifenschutzketten, entwickelt. Der textile Sofortgleitschutz sichert bei u?berraschend auftretenden winterlichen Straßenverhältnissen die Weiterfahrt und ist inzwischen erfolgreich in den Markt eingeführt.

Beratung

Die Wissenschaftler der innBW sind in vielen Themenbereichen anerkannte Berater der Industrie und u?bertragen dabei Forschungsergebnisse und Expertenwissen in die Wirtschaft. Die Beratung wird in der Regel nach festen Tagessätzen abgerechnet und erstreckt sich u?ber wenige Tage. Beispielhaft sei hier die Beratungstätigkeit der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) aufgeführt. Die Denkendorfer Institute führen jährlich rund 600 Beratungsaufträge durch.

Lizenzierung

Als Instrument des Technologie- und Innovationsmanagements spielt auch die Lizenzierung eine wichtige Rolle. Dabei gibt die Wissenschaft ihr Know-how, z. B. neue Technologien und Verfahren, über Lizenzierung zur Nutzung frei. Das Recht zur wirtschaftlichen Nutzung kann exklusiv, regional und zeitlich begrenzt oder unbegrenzt erworben werden. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat beispielsweise ein Verfahren der CIGS-Dünnschichttechnologie zur Herstellung von Solaranlagen an die Würth-Gruppe exklusiv auslizenziert.

Ausgründung

Der nachhaltigste Weg und damit der Königsweg des Transfers ist die Ausgründung. Die innBW ist ein wichtiger Inkubator fu?r Start-ups im Land. Seit 1996 wurden insgesamt 45 Unternehmen durch die innBW oder mit Hilfe der innBW gegründet. Durch die aktive Begleitung von Ausgru?ndungen, die Bereitstellung von Räumen und Geräten sowie die Kompetenzen der Mitarbeiter bietet die innBW einen idealen Nährboden für junge Unternehmen. Ihre Gründung steht jeweils in direktem Zusammenhang mit Forschungsergebnissen und Entwicklungen der innBW. In den vergangenen Jahren entstanden so im Umfeld der innBW-Institute zahlreiche neue Arbeitsplätze in Hochtechnologiebereichen. Häufig haben die Unternehmen ihren Sitz in der Nachbarschaft und sind enger Partner. Laut Barbara Bosch, OB der Stadt Reutlingen, wurden in den letzten 15 Jahren u?ber 1.400 Hightech-Arbeitsplätze an den Standorten Reutlingen und Tübingen geschaffen.

TransferFabs der innBW

Um Entwicklungsrisiken für Unternehmen zu minimieren und die Umsetzung erster Forschungsmuster neuer Produkte in die Serie zu unterstützen, bietet die innBW in sogenannten TransferFabs umfassende Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene FuE-Abteilung sollen mit diesem Angebot angesprochen werden. Sie können entlang der gesamten Prozesskette von der ersten Konzeptidee bis zum geprüften Prototyp sowie zur Erst- und Kleinserienfertigung auf die Institute der innBW als Technologiepartner mit entsprechender Expertise und Ausstattung zuru?ckgreifen. Beispielhaft wird diese Maßnahme am Institut für Mikroaufbautechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-IMAT) umgesetzt. Innerhalb einer TransferFab bietet das HSG-IMAT seine Fertigungsdienstleistungen im Bereich Aufbau-, Gehäuseund Verbindungstechnik für die Fertigung von Prototypen sowie Erst- und Kleinstserien an. KMU können so anstelle eigener Investitionen das Fertigungs-Know-how der TransferFab nutzen, um beispielsweise die Marktakzeptanz neuer Produkte zu testen.

Plattform PRONTO

Ergänzend zur TransferFab bieten das Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS), die beiden HSG-Institute und das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen mit PRONTO, der Plattform zur Produktion von Null- und Kleinserien technologisch komplexer Mikrosysteme, ein konkretes Angebot zum Technologietransfer. Unternehmen, die keine eigene Entwicklungs- und Produktionsmöglichkeit besitzen, können ihre Ideen für neue Mikrosysteme mit PRONTO umsetzen. Die Plattform stellt sicher, dass Resultate in hoher und reproduzierbarer Qualität entstehen, und ermöglicht neben der Prototypenherstellung auch Kleinstserienfertigung.

innBW-Technologietransfer-Initiative

Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen startete die innBW 2015 eine Technologietransfer-Initiative und schafft in diesem Rahmen eine zentrale Anlaufstelle für KMU und Technologietransfer-Beauftragte der Cluster, Kammern und Verbände. Ziele des zunächst auf drei Jahre angelegten Projektes sind die Förderung des Technologietransfers insbesondere zu KMU, die stärkere Bekanntmachung der Angebote der innBW sowie die Übertragung der Maßnahmen in die Fläche. Die Anlaufstelle wird am Zentrum fu?r Management Research der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung in Denkendorf eingerichtet.

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